Als 1924 Mag. Josef Lenz mit seiner Familie aus Saalfelden in Ober-Grafendorf ankam, begann die Familiengeschichte der Marien Apotheke. Auch wenn er sich bei seiner Ankunft sicher war „da bleib‘ ich nicht“, kam er um zu bleiben. Am 1. April 1924 übernahm der Urgroßvater der heutigen Inhaberin die Apotheke. Zwischen 1927 und 1929 entstand das Haus an der Hauptstraße, in das die Apotheke verlegt wurde. Josef Lenz war ein strenger, akribisch genauer Mann mit viel Wissen, der seinen Beruf sehr ernst nahm. Wenn man die Apotheke betrat, wurde man vom Herrn Apotheker aufgefordert sich zu setzten und musste sich ruhig verhalten. Reden oder gar tratschen waren nicht erwünscht. Gut, dass sich diese Zeiten geändert haben.

Vom Vater inspiriert folgte die Tochter Elisabeth in seine Fußstapfen. In der damaligen Zeit war es eine Seltenheit als Frau ein Studium zu absolvieren, was sie jedoch nicht dran hinderte. Einige Jahre arbeitete Sie mit ihrem Vater zusammen. Als dieser plötzlich starb trat seine Tochter Elisabeth Beichl am 28. November 1964 den Verlassenschaftsfortbetrieb der Apotheke an, bis sie am 1. Dezember 1965 die Konzession endgültig übernehmen konnte.

Am 26. Juni 1992 ging die Apotheke an Mag. pharm Andreas Beichl und damit an die 3. Generation. Da die Apotheke damals schon sehr veraltet war, planten er und seine Frau Mag. Christa Beichl den Umbau und die Erneuerung der Räumlichkeiten, die 1995 fertig gestellt wurden. 2007 entlastete Christa Beichl ihren Mann und übernahm die Führung der Apotheke.

Die vierte Generation

Die älteste Tochter des Apothekerehepaars Johanna begann 2005 in Wien das Studium der Pharmazie, wo sie nach kurzer Zeit ihren jetzigen Mann Christoph Stelzer kennen und lieben lernte. Schon damals hat sich gezeigt, dass sie sehr gut als Team zusammenarbeiten können und schlossen das Studium in kürzester Zeit ab.

Nach dem Aspirantenjahr in Wiener Apotheken haben sie ein paar Jahre in Nürnberg gelebt, um dort Erfahrungen zu sammeln. Christoph sammelte Erfahrung in Wissenschaft und Forschung und Johanna arbeitete in einer der ältesten Apotheken Nürnbergs. Für Johanna war nach dem Aspirantenjahr klar, dass sie in die Apotheke gehört und auch der Wunsch nach Selbständigkeit wurde immer größer. 2016 sind sie wieder in die Heimat zurückgekehrt und haben geheiratet. Als kurz nach der Hochzeit Johannas Vater starb, sind beide 2017 in das Familienunternehmen eingestiegen. Christoph übernahm die Leitung und fand in der Marien Apotheke seine Erfüllung. Nach einem kurzen Ausflug in die Kremser Apothekenlandschaft, kam auch Johanna ganz in den Familienbetrieb zurück. Seit 2019 sind nun beide mit Herz und Seele für die Apotheke und ihre Kunden da. 2019 und 2021 durfte die Familie wachsen und das private Glück hat sich mit zwei wunderbaren Buben vergrößert.

Umbaupläne und Umzug

Schon bei der Übernahme der Apotheke 2017 wurde schnell klar, dass die Räumlichkeiten, wenn auch hochwertig und gepflegt, nicht mehr den aktuellen Ansprüchen einer Apotheke gerecht wurden. Es fehlte einfach an Platz. Auch die herausfordernden Jahre der Pandemie haben diese Problematik deutlich verstärkt. So begannen Christoph und Johanna Stelzer 2021 den Umbau des Hauses und der Apotheke zu planen. Doch manchmal passiert das Leben, während man Pläne macht, und nach vielen Überlegungen wurde das gesamte Konzept kurz vor Baubeginn noch einmal umgestoßen.

So kam es, dass der Standort der Marien Apotheke nun ein zweites Mal in der Geschichte verlegt werden soll. Seit August 2022 wird die Apotheke in einem Container in der Manker Straße betrieben. Diese geräumige und unerwartet großzügige Übergangslösung bietet jetzt schon mehr Möglichkeiten als bisher. Lassen Sie sich überraschen, was in naher Zukunft passieren wird.